Programm

Coaching-Grundlagen für Führungskräfte

Mit Coaching neue Weichen in der Führung stellen - Inklusive dem Sparring-Partnership Rad

Sonja Radatz

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1. Auflage 2007, 136 Seiten, gb.
ISBN 978-3-902155-03-0
EUR 34,90

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Inhalt

Können und “dürfen“ Führungskräfte nun coachen – oder können/ dürfen sie es nicht? Die einen sagen nein – denn Führung bedeutet für sie, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung dafür zu übernehmen.

Die anderen sagen ja – denn sie sind der Ansicht, Führung in der herkömmlichen Form habe schon lange ausgedient.
Was aber, wenn es mehr als zwei Alternativen gäbe? Wenn wir sagen würden, “Kommt darauf an“? Und Sonja Radatz sagt auch “Kommt darauf an“ – nämlich darauf, wie wir Führung definieren. Und je nach Definition können wir uns erlauben zu coachen oder eben nicht. Eine viel sinnvollere Frage als jene nach dem “Ob“ oder “Ob nicht“ erscheint ihr die Frage, “In welcher Situation macht es für Führungskräfte Sinn zu coachen?“ Und aus Sonja Radatz' Sicht macht Coaching in jenen Situationen Sinn, in denen Führungskräfte hundertprozentig delegieren. Dann können sie sich bequem zurücklehnen und das tun, was Sonja Radatz unter “Coaching“ versteht: Dem anderen als Sparringpartner zur Verfügung zu stehen und passende Fragen zu stellen, damit der andere für sich passende Antworten finden kann – die natürlich immer anders ausfallen werden als jene, die wir selbst gefunden hätten.

Das Buch vermittelt jungen wie auch erfahrenen Führungskräften Schritt für Schritt, wie Coaching auf eine ganz einfache, praxisorientierte Weise funktioniert – aufbauend auf der evolutionären Führungshaltung und ergänzt durch viele verständlich beschriebene Werkzeuge.

Komplettlieferung mit dem Sparringpartnership-Rad.


Stimmen zum Buch

Coaching durch effektives Fragen
In ihrem Buch "Coaching-Grundlagen für Führungskräfte" beschreibt die erfolgreiche Beraterin und Fachbuchautorin ihr auf den theoretischen Grundlagen des Systemischen Denkens, des Radikalen Konstruktivismus und der Autopoiesis basierendes Coaching-Konzept für die Führungskraft als Coach. Sie versteht Coaching als "Beratung ohne Ratschlag", als gemeinsames Arbeiten an konkret anstehenden Themen, die der Mitarbeiter selbst lösen muss. Die Führungskraft unterstützt ihn dabei insbesondere durch sogenannte evolutionäre Fragen. Dies sind offene Denkfragen, die Haltung und "Tun" des Mitarbeiters fokussieren und auf eine Optimierung bzw. Lösung abzielen. Viele Beispiele und Arten evolutionärer Fragen finden Sie bezogen auf den Coaching-Ablauf, eingebettet in weitere Coaching-Instrumente (wie z. B. die Einbeziehung virtueller Experten, Rollenwechsel, Personifizierung von Symptomen) und Selbstcoaching-Konzepte in diesem Buch. Hilfreich für Führungskräfte, die statt Antworten zu liefern lieber Fragen aufwerfen und dadurch ihre Mitarbeiter in der selbständigen Problemlösung unterstützen.
© Managementbuch.de, November 2009

Mit dem Buch "Coaching Grundlagen für Führungskräfte" hat Sonja Radatz einen weiteren Volltreffer in Ihrer exquisiten Buchreihe realisiert. Es glänzt erneut durch Einfachheit und Effizienz. Vor allem stellt es erneut dar, dass man immer sofort etwas anderes tun kann. Einfach so.
Daniel Riewe, Geschäftsführer Institut für Kommunikation und Bodywork, Freiburg

Kann ein Buch ein guter Berater sein? Dann dürfe es, wenn es nach Sonja Radatz geht, keine Ratschläge erteilen. Genau mit diesem Anspruch widmet sich die Erfolgsautorin von „Beratung ohne Ratschlag“ in ihrem neuen Buch den Fragen, warum und wie Führungskräfte coachen sollten. Wohl wissend, dass „gut gemeint“ das Gegenteil von „gut“ ist, bietet sie all den Führungskräften, die sich die Führungsarbeit erleichtern und das unternehmerische Denken ihrer Mitarbeiter fördern wollen, ihre Idee vom „evolutionären Coaching“ an. Ihrer Führung vertraut man sich als Leser gerne an: Die Autorin lenkt in verständlichem Ton die Aufmerksamkeit des Lesers weg von allgemeinen Führungsansätzen hin zu den Besonderheiten ihrer systemischen Methode. Dabei wird schnell klar: So einfach, wie es sich liest, ist die Umsetzung ihres Modells keineswegs. Denn wer „evolutionär coacht“, entscheidet situativ und zieht nach Bedarf unterschiedliche Register des Führens. Vor allem aber unterstützt er seine Mitarbeiter durch eine rare, nach Radatz aber die einzige zeitgemäße Haltung: durch Vertrauen und das Wissen, „Teil des Problems“ zu sein. Der Führungskraft selbst ist das letzte Kapitel mit seinen Hinweisen zum „Selbstcoaching“ gewidmet. Fazit: Führungskräften, die sich eine solche, anspruchsvolle Haltung zutrauen, ist das neue Buch zweifellos ein guter Berater voller nützlicher Coaching-Instrumente.
Bewertung:
> Gehalt (4 von 4)
Das Buch liefert viel Hintergrundwissen, zu den Bereichen systemische Grundlagen, Führung und Coaching – alles wohldosiert und verdaulich präsentiert. Am Schluss gibt es weiter führende Quellenangaben.
> Visuelle Gestaltung (3 von 4)
Angenehm unaufgeregte, dezente Schwarz-weiß-Optik, die die Verständlichkeit unterstützt. Text, Tabellen und Piktogramme wechseln sich ab im typischen „Ratgeber-Mix“. Als zusätzliches Hilfsmittel wird das „Sparringpartnership-Rad“ mitgeliefert, das Neulingen die Gestaltung des Coaching-Gesprächs erleichtern soll.
> Struktur/Gliederung (4 von 4)
Das Buch ist logisch strukturiert und führt in acht Kapiteln vom Allgemeinen zum Besonderen: 52 Seiten Theorie, der Rest Praxis. Querlesen ist nicht sinnvoll, das Buch sollte wirklich von Anfang bis Ende gelesen werden.
> Verständlichkeit (4 von 4)
Überwiegend sachliche Sprache mit kurzen Ausflügen in die menschliche Zoologie der „Verantwortungsaffen“ und „Problem-Hamsterräder“. Interessanter Stoff ohne großen Unterhaltungsanspruch. Einzig die häufig bemühte Frage, ob etwas „Sinn macht“, stört den Lesefluss.
> Eignung
Wer bereit ist, seinen Führungskompetenzen in Seminaren stetig weiter zu entwickeln, wird in der Lage sein, das Konzept des „evolutionären Coachings“ umzusetzen … und hat dann in diesem Buch einen guten Begleiter für den beruflichen Alltag.
>Relevanz (4 von 4)
Kaufen Sie’s, es lohnt sich.
Wiebke Sonagel, Magazin managerseminare, Heft 126, Sept. 2008

Ein kompaktes Coaching-Buch für Führungskräfte, so der Hinweis am Cover. Sonja Radatz gelingt es, die wichtigsten Instrumente und Vorgehensweisen bzw. einen sinnvoller Ablauf von Coaching, einfach und für Führungskräfte anwendbar darzustellen. Das Sparringpartnership-Rad unterstützt dabei, die ersten Schritte – vor allem in der Formulierung systemisch-zirkulärer Fragen. Es gibt aber auch ein Kapitel, in dem die innere Haltung und Wertvorstellung angesprochen wird. Eine kurze Einführung in die Theorien von systemischen Denken, Konstruktivismus und Autopoiesis runden den Inhalt ab.
Fazit: Ein gutes Handbuch und Nachschlagewerk für alle Führungskräfte, die sich mit Coaching der MitarbeiterInnen beschäftigen.
Gerald Ziegler (Impulswerkstatt)

Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße. – Mit diesem animierenden Motto eröffnet die Autorin, bekannte Coach, Ausbilderin und Verlegerin aus Wien ihr neues Buch. Dass dieses Motto auch doppel- und mehrfachbedeutend gelesen werden kann, erschließt sich dem Leser erst allmählich.
Warum sollen Führungskräfte coachen? Diese Eingangsfrage beantwortet Radatz recht klar: es geht um bessere Führung. Tja, kommt prompt die Gegenfrage, können und dürfen Führungskräfte denn coachen? Sonja Radatz wehrt sich gegen eine digitale Antwort auf das Ob und fokussiert auf das Wie. Denn es kommt ihrer Meinung nicht nur auf die Coaching-Definition an, sondern auch auf die von Führung. Wenn Führen Delegieren meint, dann macht ihrer Meinung nach Coaching Sinn. Denn dann sind die Mitarbeiter für die Zielerreichung zuständig, aber frei in der Wahl des Wegs dorthin: Coaching als Beratung der Mitarbeiter.
Es wird schnell klar, die Autorin vertritt einen eher weitgefassten Coaching-Begriff. Coaching ist für sie eine systemische Haltung und Handlung. Kritiker werden hier einwenden, dann sei der Titel dieses Buchs nur ein Aufhänger zum besseren Verkaufen, schließlich erweitere sich damit die Käuferzielgruppe ernorm.
Weniger schulmeisterliche Zeitgenossen werden ihr hingegen Recht geben. Das Agieren im wirtschaftlichen Kontext erfordert heutzutage eine solche Rollenpluralität und damit auch Ambiguitätskompetenz, dass Führungskräfte, wollen sie ihren Job gut machen, einfach besseres Handwerkszeug brauchen als die Generationen zuvor, die glaubten, mit Ordre per Mufti wäre es getan. - Eine Sichtweise, der man sich sicher nicht verschließen kann.
Wie auch immer man diese Diskussion führen, beenden oder offen lassen mag, das Anliegen von Sonja Radatz ist offensichtlich, die Sozialkompetenz der Führungskräfte gehörig zu verbessern. Sie nennt es „evolutionäres Coaching“. Und auch dieser Begriff ist wieder gewöhnungsbedürftig, bis man versteht, es geht ihr grundsätzlich um den Entwicklungsgedanken. Dazu gibt es auch eine Abbildung im Buch, die der Rezensent nicht wirklich verstanden hat, was aber nicht weiter wichtig sein muss.
Wenn Radatz nun im Folgenden die evolutionäre Haltung als Grundlage des Coachings darlegt, dann zitiert sie immer wieder die Altmeister des Systemischen Denkens wie Gregory Bateson, Heinz von Foerster, Ernst von Glasersfeld, Humberto Maturana oder Francisco Varela. Doch die Autorin verliert sich nicht im Theoretischen, sie ist vielmehr bodenständig und an der praktischen Umsetzung interessiert.
Dies wird auch im nächste Kapitel sofort ersichtlich, das sich ausführlich mit systemischen Fragetechniken befasst. Ab hier wird das Buch sehr praktisch und anwendungsorientiert. Nach den Fragen geht es um den Ablauf eines Coachings und dann um die Instrumente. Hierzu zählen nicht nur die schon genannten Fragen, sondern auch Musterunterbrechungen, die Einbeziehung virtueller Experten oder die Choreografie innerer Stimmen und weitere Instrumente. Diese werden alle systematisch vorgestellt.
Hiermit lässt es die Autorin aber noch lange nicht gut sein. Es folgen Ausführungen zu speziellen Coaching-Abläufen für spezielle Situationen. Und an dieser Stelle wird dem Leser auch eine Neuentwicklung der Autorin vorgestellt: Das Sparringpartnership-Rad, das ein einem Etui im hinteren Buchdeckel steckt. Die Phasen im Coaching sind als Rad aufgetragen und typischen Fragen/Interventionen zugeordnet. Da kann sich der Coach im Coaching leicht dran entlang hangeln, und es sieht auch intelligenter aus als eine Checkliste.
Das letzte Kapitel handelt von Konzepten des Selbst-Coachings. Auch hier werden wieder eine Fülle von Tools vorgestellt, etliche der sich im Zweiersetting bewährten Methoden werden adaptiert. - Noch einmal eine interessante Wendung im Buch, dass man die Methoden, mit denen man die Arbeit mit anderen verbessern kann, auch selber zum eigenen Nutzen anwenden kann.
Alles in allem strotzt dieses Buch nur so von praktischen Konzepten und Tools, denen man anmerkt, sie sind in der Praxis entstanden, in Coaching- und Ausbildungssituationen, sie wurden erprobt und verbessert, bis sie „rund“ waren. Zur Verbesserung der Sozialkompetenz von Führungskräften, und es soll ja solche Personen geben, die an sich und der Verbesserung des eigenen Wirkungsgrads arbeiten möchten, ohne nachher die Welt als Coach beglücken wollen zu müssen, ist dieses Buch mit Sicherheit geeignet. Das Buch ist ebenfalls ein guter Begleiter für eine Coaching-Ausbildung, gibt aber auch dem Fortgeschrittenen diverse Anregungen und Neuigkeiten an die Hand. (tw)
Beitrag als PDF
Coaching-Magazin 2/2008 von Thomas Webers (Redaktion Coaching-Report, www.coaching-literatur.de)

Wer Sonja Radatz’ Buch in die Hand nimmt, ist zunächst angenehm angesprochen von dem scheinbar überschaubaren Umfang des Buches, und auch der Titel legt nahe, dass man sich ruhig "herantrauen“ kann, denn es soll sich ja um Grundlagen des Coaching für Führungskräfte handeln. Auch wenn man den schmalen Hardcoverband aufschlägt und ins Inhaltsverzeichnis schaut, sind nur 130 Seiten nicht gerade beängstigend viel. Liest man dann allerdings los, wird schnell klar, dass man 130 inhaltlich prall gefüllte Seiten vor sich hat, die sich nicht "mal eben so" lesen lassen. Obwohl sich die Autorin bemüht, im Ton locker und pragmatisch rüberzukommen, präsentiert sie dem Leser doch keineswegs leichte Kost.
Ausgehend von der Fragestellung, ob Coaching in Führung überhaupt möglich ist, beleuchtet Sonja Radatz zunächst einmal die Frage, wie Führung sich in den letzten Jahren verändert hat und unterscheidet drei grundlegende Führungsinstrumente: Team-Handeln, Autoritäts-Handeln und Delegations-Handeln. Insbesondere in dem dritten Bereich sieht sie Möglichkeiten, dass Führungskräfte Mitarbeiter coachen können. Was sie darunter versteht, entwickelt die Autorin im zweiten Kapitel. Sie führt den Begriff des "evolutionären Coaching" ein und erläutert, was sie darunter versteht. Wer bis dahin noch keine Bekanntschaft mit systemischem Denken und Begrifflichkeiten hatte, wird im 3. Kapitel nun Stück für Stück mit systemischer Denkweise und Begriffen vertraut gemacht, wobei sich die Autorin immer eng an den Alltagserfahrungen von Führungskräften orientiert.
Wer sich soweit durchgearbeitet hat, ist sicher hungrig, nun auch das entsprechende Werkzeug kennenzulernen - und wird nicht enttäuscht. In Kapitel vier gibt es eine gründliche Lektion in Sachen "Fragen stellen", das zentrale Werkzeug im Coaching. Wer nun angenommen hat, eine Coachingsitzung müsse doch wenigstens 90 Minuten dauern, der wird in Kapitel 5 eines Besseren belehrt und ist als Führungskraft sicher erleichtert, denn wer hat schon immer so viel Zeit für ein (Coaching-)Gespräch mit dem Mitarbeiter? Sonja Radatz stellt in übersichtlicher und kompakter Form eine Gesprächsleitfaden für ein 30-minütiges Coaching mit Mitarbeitern vor, das minutengenaue Vorgaben macht. So kann´s gehen. Jede Phase eines solchen Gesprächs wird nun noch einmal detailliert beschrieben und mit einer Fülle von Beispielfragen ausgestattet, hilfreich für alle Einsteiger, die das Coachen erst einmal lernen müssen. In Kapitel 6 folgen dann eine ganze Reihe äußerst wirksamer Instrumente, derer sich eine coachende Führungskraft (und jeder andere Coach auch) bedienen kann. Dabei bleibt die Autorin auch hier übersichtlich und doch gründlich. Jedes Instrument wird kurz vorgestellt bezüglich des Kontextes, in dem es Sinn macht, und dann in systematischer Manier Vorgehensweise und Wirkung beschrieben. Im siebten Kapitel werden schließlich weitere Coaching-Spezialformate und ebenfalls überschaubar komprimiert dargestellt. Im letzten Kapitel schließlich bietet die Autorin dem Leser noch einiges Futter für das Selbstcoaching an. Themen, Instrumente, ja eine regelrechte "Toolbox" für das Selbstcoaching wird in bewährt kompakter Form beschrieben. Eine freundlicherweise überschaubare Literaturliste schließt das Buch ab. Ganz hinten im Rückendeckel verbirgt sich noch ein kleines "Goodie", eine Drehscheibe, die die wesentlichsten Fragen und Tipps entsprechend den Phasen eines Coachinggesprächs zusammenfasst und so auf einen Blick resp. Dreh für den Nutzer das Wesentlichste präsentiert.
Für wen eignet sich das Buch? Aus meiner Sicht nicht für völlig unbeleckte Einsteiger in das Thema, denn dafür geht die Autorin zu schnell zu sehr in die Tiefe. Wer aber bereits etwas über Coaching weiß, eine grundlegende Vorstellung davon hat, was es ist und vielleicht schon einmal etwas von systemischem Denken gehört hat, dem kann das Buch einen vertieften Einstieg anbieten - und darüber hinaus. Es ist so prall gefüllt mit konkretem Coachingwerkzeug, dass es eher jemandem zu empfehlen ist, der sich entweder gerade in einer Aus- resp. Fortbildung zum Thema (wie sie die Autorin natürlich selbst anbietet) befindet oder sich als Coach mit dem Thema in Führung, resp. systemisches Coaching in Führung befassen möchte, denn auch dem Profi bietet das Buch noch die ein oder andere schöne Anregung, was Instrumente angeht.
Fazit: Das Buch ist mit kleineren Einschränkungen sicher lesenswert, nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Coaches, die sich mit dem Thema befassen.
MWonline zur Verfügung gestellt von Dorothe Fritzsche, 22.3.2011

Mit der Frage, ob Führungskräfte ihre eigenen Mitarbeiter überhaupt coachen 'dürfen', hält sich die Autorin Sonja Radatz nicht lange auf. Eine Debatte, ob 'das überhaupt geht' und 'ob man als Führungskräfte seine Mitarbeiter coachen darf oder nicht' wäre in einem Buch für die Praxis auch fehl am Platze.
Kurz gefasst lässt sich Radatz' Haltung wie folgt zusammenfassen: Wer eine Führungskraft der Neuzeit sein will, muss deligieren. Und wer deligieren will, MUSS coachen können. Denn Coaching im Führungskontext ist für sie keine Frage von Aktionismus, sondern von persönlicher Haltung.
Ihren Ansatz nennt Sonja Radatz 'evolutionäres Coaching'. Diesen Begriff leitet Sie aus verschiedenen Theoriegrundlagen ab und zitiert Vordenker des Systemischen Denkens wie Gregory Bateson, des Konstruktivismus wie Heinz von Foerster und Ernst von Glasersfeld, sowie Humberto Maturana als Vater des Autopoiesis-Modells.
Wichtig ist, dass sich Radatz nicht im Theoretischen verliert, sondern praktische Umsetzungshilfe für Führungskräfte liefert. So wird sie ihrem Buchtitel gerecht und es entsteht ein Buch für die Praxis. Dem Leser bietet sie neben wirksamen systemischen Fragetechniken und Coachingabläufen auch konkrete Modelle für Führungssituationen an. Das Buch ist durchgängig praktisch und anwendungsorientiert. Es liegt am Leser und Anwender zu entscheiden, ob sich Coaching in all den beschriebenen Führungssituationen auf für ihn eignet.Ganz in Sinne einer facettenreichen Führungshaltung bietet die Autorin auch Konzepte für das Selbst-Coaching. Auch hier werden wieder eine Fülle von Tools vorgestellt, dabei auch oftmals Variationen des zuvor vorgestellten Mitarbeitercoachings. Der Ansatz, im Selbstmanagement dieselben oder ähnliche Methoden wie beim Mitarbeitercoaching anzuwenden ist bedenkenswert, wenn vielleicht auch in der Praxis nicht immer hundertprozentig praktikabel. Eine weitere spannende Idee von Sonja Radatz ist es, einzelne Coaching-Teile - sie spricht hier von „Coachingpartikeln“ - auch außerhalb von Coachings einzusetzen. Hierfür macht sie im nächsten Buchabschnitt vielfältige Vorschläge und Angebote. Der erfahrene Leser kann diese sicher gelegentlich anwenden.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass sich das Buch sowohl für einen Einstieg als auch als Nachschlagewerk (für Menschen, die bereits eine systemische Coaching-Ausbildung absolviert haben) ausgezeichnet eignet. Als einziges Mittel und Vorbereitung für eine Führungskraft, die Mitarbeiter coachen möchte (im Sinne eines Selbststudiums), ist das Buch meines Erachtens nicht geeignet. Dies dürfe jedoch gleichfalls auf jedes andere Coaching-Buch zutreffen. 'Coaching-Grundlagen für Führungskräfte' von Sonja Radatz ist somit in jedem Falle lesens- und empfehlenswert.
Team Think, www.teamthink.de

Es gibt zwei Arten, wie Führungskräfte coachen: gutes Coaching und gut gemeintes Coaching - in vielen Fällen geschieht leider noch viel zu oft nur letzteres. Die Autorin Sonja Radatz zeigt in diesem Buch all den Führungskräften, die sich die Führungsarbeit erleichtern und das unternehmerische Denken ihrer Mitarbeiter fördern wollen, ihre Idee vom 'evolutionären Coaching'. Die Autorin lenkt in verständlichem Ton die Aufmerksamkeit des Lesers weg von allgemeinen Führungsansätzen hin zu den Besonderheiten ihrer systemischen Methode. Dabei wird schnell klar: So einfach, wie es sich liest, ist die Umsetzung ihres Modells keineswegs. Denn wer 'evolutionär coacht', entscheidet situativ und zieht nach Bedarf unterschiedliche Register des Führens. Das Buch vermittelt jungen wie auch erfahrenen Führungskräften Schritt für Schritt, wie Coaching auf eine ganz einfache, praxisorientierte Weise funktioniert. Das kompakte Coaching-Buch für Führungskräfte! Wie werden Sie von notorischen Beantwortern zu cleveren Fragenstellern? Wann können und dürfen Führungskräfte coachen? Wie können sie Coaching-Elemente pragmatisch in der Gesprächsführung nutzen?
Sonja Radatz beschreibt in ihrem Buch die große Kunst im Coaching - sich selbst zurücknehmen, eigene Lösungen, die vielleicht schon im Kopf sind für sich behalten und Fragen stellen - gute Fragen. Fragen, fragen fragen. Doch damit ist es nicht getan. Die Autorin beschreibt in der zweiten Hälfte des Buches auch Ablauf, Instrumente und spezielle Situationen im evolutionären Coaching.
Ein Buch, prall gefüllt mit erprobten Praxistipps (inkl. Spickzettel fürs Coaching als Drehscheibe) einer erfahrenen Autorin. Super Buch!
Renker K. WEISS, www.mwconsulting.at


Presseartikel

Wer führen will, braucht Zeit – oder ein paar klare Prinzipien
Je weniger Zeit für Führung und Management bleibt, desto klarer und transparenter sollte das Führungskonzept im Idealfall sein -- von Sonja Radatz
Beitrag als PDF
erschienen im Magazin io new management 4, 2009


Autorenportrait

Dr. Sonja Radatz ist Begründerin des Relationalen Ansatzes© und Eigentümerin und Geschäftsführerin des Instituts für Relationale Beratung und Weiterbildung in Wien sowie Herausgeberin der Zeitschrift LO Lernende Organisation. Die Autorin von 16 Büchern wurde 2003 mit dem Deutschen Preis für Gesellschafts- und Organisationskybernetik für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

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