Programm

Beratung ohne Ratschlag

Systemisches Coaching für Führungskräfte und BeraterInnen

Sonja Radatz

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10. unv. Auflage 2018, 351 Seiten, gb.
ISBN 978-3-902155-01-6
EUR 49,90

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Inhalt

Jeder spricht von (systemischem) Coaching – aber was ist es, welchen Grundlagen unterliegt es, wie macht man es professionell?
Das vorliegende Buch begeisterte bereits tausende Leser als praxisnahes Handbuch zur professionellen Gestaltung systemischer Coaching-Gespräche – und vermittelt Ihnen darüber hinaus die wichtigsten Grundlagen systemisch-konstruktivistischen Denkens, das sowohl in der Führung als auch in der Beratung eine Revolution auslösen wird – mit dem Ziel, den „ExpertInnen“ unter den Führungskräften, ManagerInnen, BeraterInnen und PersonalentwicklerInnen neue Wege aufzuzeigen, wie sie dem ständigen Druck, Antworten geben zu müssen, entkommen, indem sie maßgeschneiderte Fragen stellen.


Stimmen zum Buch

Ein wunderbares Buch, ein wunderbarer Titel! Endlich jemand, der ganz ausgezeichnet mit Sprache umgehen kann.
Heinz von Foerster, Rattlesnake Hill, California

Dieses Buch strahlt einen rundherum zielorientierten, wertschätzenden Geist aus. Es war höchste Zeit, dass es geschrieben wurde, und ich möchte Sonja Radatz danken, dass sie es neben so vielen anspruchsvollen Tätigkeiten wieder einmal einfach getan hat. Ich bin sicher, viele Interessierte, die im Bereich „Coaching“ arbeiten wollen oder sich über ihn ganz allgemein informieren wollen, werden dadurch richtiggehend angesteckt werden.
Dr. med. Dipl.rer.pol. Gunther Schmidt, Leiter des Milton-Erickson-Instituts, Heidelberg

Soeben habe ich Ihr Buch zur Seite gelegt. Ich bin total begeistert! Selten habe ich ein Fachbuch gelesen - oder vielleicht noch nie - das so leicht zu lesen und klar strukturiert war. Sie haben die Gabe, Sachverhalte, die in anderen Büchern kompliziert dargestellt werden, auf einen einfachen verständlichen Nenner zu bringen, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Was ich auch noch erwähnen möchte, ist, dass ich es überaus schätze, dass sie nicht vor Konkretem ausweichen und so viele - auch wortwörtliche - Beispiele aufführen.
Stefanie Schwarz, Stuttgart

Endlich ein Buch, in dem klar und übersichtlich die Möglichkeiten der systemischen Beratung aufgezeigt werden: Ein Handbuch für den Praktiker!
Davon können Führungskräfte wie Berater profitieren.
Mag. Ralph Faltinger, Personalentwickler der Steyr Nutzfahrzeuge AG

Ein markanter Perspektivenwechsel von der Problemfixiertheit zur Lösungsorientierung - vom Mangel zum Erkennen und Vertiefen vorhandener, positiver Ressourcen. In meiner 32-jährigen einschlägigen Berufstätigkeit das rundum erfolgreichste Werkzeug und die motivierendste Haltung.
Gerald Grüssl, Prokurist der ÖBW - Bildungsmanagement für Wirtschaftsunternehmen GmbH

Was das Buch aus der Masse der Coaching-Ratschlag(er)literatur heraushebt ist seine deutliche Forderung, daß systemisches Coaching von der Haltung, Profession und Intuition des Coaches lebt und sich nicht (nur) auf Fragetechniken bzw. sich schon gar nicht auf "gute Ratschläge und Tips" reduzieren läßt.
Mag. Stefan Teufl, Leiter des Management Development der Bank Austria AG

Das Beste, das MitarbeiterInnen passieren kann: Dieses spannende Buch auf der "TOP 10 Bücherliste" der eigenen Führungskraft! Sonja Radatz verrät uns sehr anschaulich, praxisorientiert und (mit)erlebbar die "Geheimnisse" des systemischen Coachings....Dieses Buch ist ideal für EinsteigerInnen, aber auch für Fortgeschrittene zur Weiterentwicklung und Reflexion der eigenen Tätigkeit als Coach.
Mag. Rita Trattnigg, Österr. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft


Das beste Coaching- Buch das ich je gelesen habe- ich arbeite seit 2 Jahren als coach und ich benutze es noch häufig als Reflektionshilfe und methodisches Werkzeug .Bis heute mein liebstes Coachingbuch.
Sabine Schwierz, Diplom-Psychologin

Ich möchte ein kurzes Feedback zu diesem Buch liefern: Ich finde es absolut toll geschrieben, praxisnah und es macht mir große Freude es zu lesen.
Ich persönlich empfinde dieses Buch als eines der besten in diesem Kontext.
Wolfgang Polt, Eichgraben (Österreich)

Schönen guten Tag Frau Radatz und herzliche Gratulation zu Ihrem Buch „Beratung ohne Ratschlag“.
Es ist einfach eine Offenbarung – klar, eindeutig, herausfordernd und so vielfältig.
Ich arbeite seit 10 Jahren als Trainerin und Coach. Viele Fachbücher habe ich seither zum Thema gelesen. Viele sehr gute waren dabei. Doch Ihr herausfordernder – radikaler (im positivsten sinne) Ansatz von Null Ratschlag / Konstruktivismus hat vieles bei mir in Bewegung gesetzt, mein Konzept zu überdenken.
Jetzt bin ich gespannt auf die Zeitschrift Lernende Organisation.
Sicher sehen wir uns bald auf einem Ihrer Seminare.
Mit herzlichen Grüssen aus Memmingen (zwischen München und Bodensee)
Christine Tietz

Ein ungewöhnlich anregendes Buch über Coaching oder, genauer, über systemisches Coaching. Die Autorin schafft es, auf über 300 Seiten eine sehr engagierte und lesbare Einführung in das konstruktivistische Denken und die Theorie und Praxis ihrer Arbeit als Coach und Beraterin zu geben. Dabei sind sowohl in den konzeptionellen Grundlagen des systemischen Coachings wie auch in den Ausführungen zu Methoden und den Praxisbeispielen die Gedanken von Steve DeShazer und seiner Lösungsorientierten Gesprächsführung sehr deutlich und immer wieder zu erkennen. Nach der gut lesbaren theoretischen Einführung beschreibt die Autorin, was sie unter Coaching versteht und welche Haltungen und Spielregeln im systemischen Coaching gelten sollten. Dabei vertritt sie eine konsequent systemisch-abstinente Regeln, was die Aufgaben des Coachs angeht. Dieser stellt ausschließlich weiterführende Fragen und fasst zusammen, während der Coachee für Lösung seiner Probleme die Verantwortung trägt. Wie dann ein Coaching in seinen verschiedenen Phasen konkret abläuft und wie die weiterführenden Fragen aussehen können, wird jeweils ausführlich in einem eigenen Kaptitel beschrieben. In diesen Beschreibungen können sowohl Anfänger wie auch Fortgeschrittene in Sachen Coaching bestimmt interessante Anregungen für ihre Praxis finden. Wie die Arbeit der Autorin selber aussieht kann man sich gegen Ende des Buches ansehen, wo Coaching-Strategien (von der Autorin Konzepte genannt) zu verschiedenen Fragestellungen, das Vorgehen im Coaching von Steve DeShazer sowie einige transkribierte Coachinggespräche dargestellt werden. Spätestens hier würde man sich eine direkte Diskussion mit der Autorin wünschen, um die dargestellten Vorgehensweisen noch besser verstehen zu können und eventuell Konsequenzen für die eigene Praxis ableiten zu können. Anregend bleibt die Lektüre des Buches aber auch so. Abschließend beschreibt die Autorin noch einige Strategien zum Eigencoaching, falls mal kein Coach zur Hand sein sollte.
Jörg Middendorf, Personal Balance, Köln

Coaching ist heute ein häufig verwendeter (schon etwas strapazierter) Begriff und wird für viele Formen des Trainings, der Personalentwicklung aber auch im Bereich des Führungsverhaltens oftmals missinterpretiert bzw. missbräuchlich verwendet.
Sonja Radatz zeigt in ihrem Buch ein klares Bild ihres Coaching-Verständnisses:
„... Eine Unterstützung bei der eigenverantwortlichen Lösung von Problemen durch den Kunden selbst.“
Dabei geht es vorrangig um die Erarbeitung neuer Verhaltensmuster, nicht um das Erzielen von Leistungssteigerungen. Die Autorin führt sehr klar und verständlich in die Theorie des konstruktivistischen Denkens ein und erklärt dazu die Sichtweisen der Vordenker Watzlawik, v .Förster, Luhmann, Maturana, etc.
Nach einer Einführung ins Coaching beschreibt sie ausführlich die Rahmenbedingungen und Spielregeln für erfolgversprechende Coaching-Sitzungen. Naturgemäß wird in diesem Buch dem Coachingablauf und der Frage-Methodik ein breiter Raum gegeben. Es werden auch immer wieder Beispiele für bestimmte Situationen dargestellt. Der Bereich „Coaching-Gespräche aus der Praxis“ hätte allerdings etwas umfangreicher ausfallen können. Interessant ist auch, dass die Autorin dem lösungsfokussierten Kurzzeit-Beratungsansatz ein eigenes Kapitel widmet.
Gerald Ziegler, Impulswerkstatt

"Jeder von uns hat schon zu oft erlebt, welche Wirkung gut gemeinte Ratschläge auslösen: Einerseits sollten Sie dafür dankbar sein - (…) andererseits passen Ratschläge von außen nie wirklich genau auf die eigenen Probleme."
Das lässt sich lösen, denn Coaches sind nicht für Ratschläge zuständig. Eher für gute Fragen. Sonja Radatz, Leiterin des Instituts für systemisches Coaching und Training in Wien und Autorin führt uns zur Verdeutlichung zunächst in systemisch-konstruktivistische Grundlagen ein, die für Coachingprozesse relevant sind, klärt die Haltung, schildert Gesprächsabläufe für Coachingprozesse und gibt außerdem praxisnahe Hinweise zur Gestaltung. Insgesamt ist Sonja Radatz deutlich für den Bereich Einzelcoaching und ihrem systemischen Ansatz verpflichtet. Dieser wird zu Beginn gut nachvollziehbar vorgestellt und abgegrenzt.
Der Bogen dabei ist weit gespannt:
Systemisch-konstruktivistisches Denken als Grundlage
Was ist Coaching?
Rahmenbedingungen von Coachings
Ablauf eines Coachinggesprächs
Systemische Fragemethoden im Coaching
Coaching-Konzepte für die Praxis
Coaching-Gespräche in der Praxis
Eigencoaching-Konzepte
Konstruktivistisches Denken geht davon aus, dass es die objektive Wirklichkeit nicht gibt, sondern jeder von uns sich "seine Wirklichkeit konstruiert". Deutlich wird das meist anhand von Missverständnissen oder durch ein Gespräch, bei dem man sich gegenseitig sein Verständnis der vielleicht gemeinsam verwendeten Begriffe erklärt. Oft gehen wir unbedacht davon aus, dass alle Menschen ähnlich denken und eine ähnliche Vorstellung haben.
Ein Beispiel: Wir machen an einer Schule für die dortigen Lehrer/innen eine Umfrage mit der Fragestellung, was "erfolgreiche Mitarbeit einer Lehrkraft" bedeutet. Das Ergebnis ist sicher, dass wir unterschiedliche Antworten bekommen. Soweit ist das nachvollziehbar. Das Interessante: Es gibt bislang keine Absprachen darüber und jede/r handelt genau nach dem eigenen Konzept dessen, was für ihn oder für sie erfolgreiche Mitarbeit bedeutet. Denken wir dann an einen Lehrer dieser Schule, der sich unter Umständen schlecht behandelt fühlt, weil die Anerkennung fehlt. Der Schulleiter sieht das ganz anders. Wer hat Recht? …Beide.
Sonja Radatz nennt solche Fragen Verantwortungsfragen, das sind alle Fragen, die nie nur eine Antwort kennen. Anders gesagt: Alle Fragen, auf die jeder selbst eine Antwort finden muss und diese verantwortet. Jeder beantwortet sie sich auf seine individuelle Art aufgrund seiner Erwartungen, Ziele, Wertvorstellungen und Erfahrungen - oft eine unbewusst getroffene Entscheidung.
Es ist wichtig, über die Bedeutung hinter den Begriffen zu sprechen und damit eine klarere Kommunikation zu ermöglichen. Durch eine solche Aussprache wird gemeinsamer Kontext erst erschaffen.
Der systemische Ansatz, wird deutlich durch die Funktionen und Rollen, die wir einnehmen, die Ziele und Erwartungen, die damit verbunden sind und unser Verhalten im System. Als System gelten hier zum Beispiel die Familie, der Beruf, der Freundeskreis, das Nachbarschaftssystem. Jedes dieser Systeme würde eine Person mit anderen Charakteristika beschreiben, andere Verhaltensweisen wahrnehmen und eben einen bestimmten Ausschnitt der Person wahrnehmen. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Verhalten des einzelnen und den Rollen und Funktionen, die er gemäß diesem System innehat und die in der Gesamtheit das System bilden. Zum einen ist damit eine große Freiheit angesprochen. "Menschen sind nicht - sie verhalten sich" (S.43). Die Verhaltensmöglichkeiten eines Menschen sind also grundlegend vorhanden. Gleichzeitig sind wir als Menschen auf den Zusammenhang des jeweiligen Systems verwiesen. Wir verhalten uns eben auch so, wie es die Systeme, in denen wir uns befinden zulassen. Oder wie Sonja Radatz es formuliert: "Alle Verhaltensweisen der Welt können von einem Menschen angewandt werden - in Abhängigkeit von den Gestaltungsmerkmalen, die das System jeweils zulässt - so leben also unendlich viele Menschsein-Alternativen bei uns unter einem Dach - in einem Körper!" (S.61)
So verstanden ermöglicht systemisches Coaching Menschen ihr Wahrnehmungsfeld zu erweitern oder zu verändern, indem sie Dinge anders beschreiben, erklären oder bewerten. Neue Denk und Handlungsmuster werden angeregt, auf ihrer Tauglichkeit in der Anwendung geprüft, dadurch können spezifische Problemlösungen entstehen. Und als Kriterium für eine Lösung gilt " Handle stets so, dass sich die Zahl der Alternativen vergrößert!" (S 161)
Stellen Sie sich vor Sie sind auf der Suche nach einem guten Coach. Woran wird sich ihre Wahl entscheiden? Außer spontaner Sympathie unter anderem dadurch, wie er mit dem wesentlichen Instrumentarium eines Coaches umgeht, nämlich ob er gute Fragen stellen kann.
Fragen bei einem Coaching haben eine bestimmte Ausrichtung, Sie bringen den Kunden zum Nachdenken und befriedigen nicht etwa die Neugierde des Coaches. Salopp formuliert liegt der Informationszuwachs also bei demjenigen, der sich beraten lässt!
Sonja Radatz unterscheidet so Reporterfragen von sogenannten Denkfragen, die im Dienste des Kunden stehen. Durch sie erfährt der Kunde selbst etwas Neues, damit sind sie Wegweiser, die eigens passende Lösung zu finden. Die Unterscheidung ist relativ schlicht: Reporterfragen (beispielsweise: "Welche Funktion haben Sie in der Schule?") haben wir schon häufiger beantwortet. Sie bringen dem Coach neue Informationen, die Antwort ist direkt klar. Denkfragen hingegen (beispielsweise: Woran merken Ihre Kollegen, dass sie Ihrer Funktion gemäß gehandelt haben?) brauchen ein wenig Zeit zur Beantwortung. Manchmal ist die Erstreaktion darauf auch ein schlichtes: "Weiss ich nicht!".
Das Buch enthält eine Fülle von Fragen, an denen dies nachvollziehbar aufgezeigt ist, sowie weitere Beispiele systemischer Fragen (zirkuläre Fragen, Skalierungsfragen, Paradoxe Fragen). Außerdem finden sich auf 40 Seiten Coaching-Konzepte, also konkrete Vorschläge für einzelne Coaching-Situationen zur Bearbeitung bestimmter Situationen. Vier beispielhafte Gesprächsprotokolle geben einen Ablauf von Gesprächen wider. Und den Abschluss des Buches bilden Impulse und Fragen für Eigencoachings, um sich selbst in der Außenperspektive einige Fragen zur Klärung stellen zu können.
Kompakt und immer wieder erstaunlich auf den Punkt gebracht ist der Schreibstil, durch zahlreiche Beispiele leicht nachvollziehbar, an manchen Stellen auch mal zu einem Schmunzeln verlockend. Die Kapitel sind jeweils abgeschlossen, das Inhaltsverzeichnis klar gegliedert und ausführlich. Zudem hilft die transparente Gestaltung innerhalb der Kapitel. Einzelne Passagen sind hervorgehoben gestaltet und immer wieder bereichern tabellarische Zusammenstellungen den Fließtext. Ein umfassendes Buch, mit einem guten Theoriekapitel zu systemisch-konstruktivistischen Grundlagen, das anschließend für die Praxis in gut lesbarem Stil geschrieben ist. Mit einem Schatz von Formulierungen von Fragen, die zum (Anders-) Denken anregen.
Silke Bisschop , Akademiereferentin (http://lehrerfortbildung-bw.de)

Den herkömmlichen Mythos des beigezogenen Beratungsgurus, der als „Wunderwuzzi“ alle Firmenprobleme zu lösen vermag, zerpflückt Sonja Radatz mit vorerst ungewöhnlichen Ansätzen: Kybernetische Grundlagen und er aus der Wissenschaftstheorie bekannte Radikale Konstruktivismus machen klar, dass auch das Verhältnis zwischen Führungskräften und ihren Coaches überdacht werden muss. Vor allem die absolute Sicht der Dinge („Es gibt immer genau eine richtige Lösung“) wird dabei revidiert, situationsunabhängigen Verhaltensmustern der Entscheidungsträger, aber auch den stets gleichen Mustern im Consulting eine Absage erteilt.
Auch wenn die ausführlich dargestellte Methodik des Beratungsgesprächs im Systemischen Coaching nicht unbedingt Manager-Lektüre darstellt, lassen die zuvor aufgeworfenen Fragen nachdenklich werden hinsichtlich des eigenen Führungsstils. Im Idealfall erspart die – durch das Buch ausgelöste – Selbsterkenntnis so manche Beratungskosten.
Mag. Roland Graf, Leadership-Magazin
Beratung ohne Ratschlag. Von Sonja Radatz. Das Buch will zeigen, wie systemische Coaching-Gespräche professionell gestaltet werden können. Dabei wird deutlich, dass systemisches Coaching eine Führungs- und Beratungsmethodik ist, die sich vor allem durch gutes Zuhören und maßgeschneidertes Fragen auszeichnet.
Training aktuell, Heft 10/03, Oktober 2003

Das ist ein tolles Buch für BeraterInnen und Coaches! Es enthält ganz, ganz viel Handwerkszeug und Grundlagen-Info! Besonders hilfreich finde ich die Ausführungen über Frageformen! Die sind einfach spitze!

Dieses Buch von Sonja Radatz ist für mich als sytemisch-konstruktivistisch orientierter Berater und Coach ein Muss. Ich nehme dieses Buch immer wieder zur Hand, als Nachschlagewerk und Ideenlieferant.
Themen:
- Grundlagen systemisch-konstruktivistischer Theorien, die eine sehr gute Übersicht geben
- Einführung in den Bereich Coaching
- Beschreibung eines Coaching-Gesprächs-Ablaufs
- Systemische Fragemethoden sind ausführlich dargestellt
- Vorstellung von Coaching-Konzepten für die Praxis (eine wahre Fundgrube)
- Beschreibung von Coaching-Gesprächen aus der Praxis
- Ideen für Eigencoaching-Konzepte, kurz und klar beschrieben zum sofort ausführen
Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut und auch in einer klaren und verständlichen Sprache geschrieben. Ich möchte dieses Buch wirklich nicht mehr missen.

Systemisch-konstruktivistischer Ansatz, sehr gut verständlich, fundiert, viele Methoden (sehr empfehlenswert).

Jeder spricht von (systemischem) Coaching – doch gibt es auch Bücher, die nicht nur fachlich gut geschrieben sind, sondern auch mit einem lebendigen Schreibstil? JA! Sonja Radatz ist es nicht nur gelungen, ein fachlich ausgezeichnetes Buch zum Thema Coaching zu schreiben, sondern auch eines, das praxisorientiert und leicht lesbar ist.
Ein Vorwort, welches von  Gunther Schmidt persönlich verfasst wurde, war für mich schon zu Beginn des Buches ein Qualitätszeichen. Das Buch vermittelt die wichtigsten Grundlagen systemisch-konstruktivistischen Denkens, das sowohl in der Führung als auch in der Beratung den Führungskräften, ManagerInnen, BeraterInnen und PersonalentwicklerInnen neue Wege aufzeigen will, wie dem ständigen Druck, Antworten geben zu müssen, entkommen, indem sie maßgeschneiderte Fragen stellen. Gibt es Beratung ohne Ratschlag? Ist das überhaupt möglich? Für alle, die auf diese Frage Antworten suchen, empfiehlt sich das Buch als äußerst wertvoller, anregender und gut strukturierter Begleiter. Wer sich im weiten Feld der Beratung mit dem eigenen beruflichen Rollenbild auseinandersetzt, wird durch die Autorin sorgfältig und schrittweise angeleitet, die eigene Haltung, die Glaubenssätze und den bisherigen Beratungsstil zu reflektieren.
Sehr gut gelungen ist neben der fundierten Basis auch der Praxisteil mit vielen Werkzeugen und Methoden.
Das Buch ist ein Hit!

Beratung ohne Ratschlag - wie ist das möglich? Für alle diejenigen, die auf diese Frage Antworten suchen (30.11.2008)
Weil Menschen üblicherweise in Problemen denken und in der Regel ganz genau wissen, was sie nicht (mehr) wollen, aber nur selten oder ausnahmsweise wissen, was sie wollen, beanspruchen sie zunehmend mehr professionelle Beratungen. Ende August 2008 war in der NZZ am Sonntag zu lesen, dass der Coach der Psychoanalytiker des 21. Jahrhunderts sei und dass es mittlerweile fast so viele Coaches wie Bedürfnisse gäbe. Doch Coaching ist nicht gleich Coaching, es gilt verschiedene Ansätze und Methoden zu unterscheiden. Die Autorin Sonja Radatz vermittelt in ihrem Buch Wissen zum systemischen Coaching und erläutert Rahmenbedingungen und Spielregeln für die praktische Gestaltung von Einzelcoachings.
Mit einer theoretischen Einführung in das systemisch-konstruktivistische Gedankengut macht uns die Autorin mit ihrer spezifischen Denk- und Arbeitshaltung als Coach bekannt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Wirklichkeit nicht objektiv ist, sondern von jeder Person subjektiv wahrgenommen und individuell konstruiert wird. Wenn aber Sichtweise und Denken jeder Person verschieden sind, passt ein Ratschlag, der für eine Person hilfreich ist, nicht auch auf jemand anderen. Ausgehend von diesem Denkmodell ist der systemisch arbeitende Coach nicht für gute Ratschläge zuständig, sondern für gute Fragen. Sonja Radatz versteht unter systemischem Coaching die maßgeschneiderte Problemlösung im privaten und/oder beruflichen Umfeld, in welcher der Coach einerseits für passende Fragen und Zusammenfassungen und anderseits für die Einhaltung des Ablaufs verantwortlich ist, während der Coachee eigenständige Lösungen für sein Anliegen entwickelt. Damit dies möglich wird, muss der Coach die „Lösungslosigkeit“ professionell aushalten können, indem er sich von der klassischen Beraterrolle, nämlich der des allwissenden Experten, verabschiedet. Dies zu Gunsten einer Beratung, die Beratende und Ratsuchende auf gleicher Augenhöhe begegnen lässt.
In einem nächsten Schritt geht Sonja Radatz auf das Coaching-Gespräch ein, welches aus mehreren Phasen besteht, wovon keine ausgelassen werden darf. Die Problemschilderung bis hin zu einer umfassenden Zieldefinition ist das entscheidende Stück Prozessarbeit. Dieser Prozess gestaltet sich über Fragen, deren Qualität einen erfolgreichen Coachingprozess ausmachen. Systemische Fragen sind offene Fragen, bringen die Kundin zum Denken, fokussieren auf das „Innen“, sind nicht suggestiv, lassen die Antwort offen und sind häufig Gegenfragen. Als Herzstück für die Klärung von komplexen Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Verhaltensweisen gilt die zirkuläre Frage. Damit sollen Außen- oder Gegenperspektiven erzielt und Auswirkungen und Beziehungen geklärt werden, ohne dabei nach Ursachen oder Schuldigen zu suchen. Statt nach Situationen: Was ist Ihr Problem, auf wen ist es zurückzuführen und in welcher Form spüren Sie es? wird nach dem Verhalten: Was ist Ihr Ziel, wer ist beteiligt und woran würden Sie Ihr erreichtes Ziel bemerken? gefragt.
Im praxisorientierten Buchteil werden - eingeteilt in vier methodische Kategorien - Coaching-Konzepte vorgestellt, die vom Aufbau immer gleich, aber inhaltlich sehr verschieden sind. Eine detaillierte tabellarische Darstellung beschreibt, in welcher Situation ein Konzept zur Anwendung gelangt, wer es erfunden hat, was das Ziel des Konzepts ist, welche Vorbereitungen notwendig sind, welchem Ablauf man mit welchen möglichen Fragen folgen muss und wie groß der Zeitbedarf in etwa ist. Wird beispielsweise mit Konzepten aus der Kategorie der systemischen Fragetechniken gearbeitet, geschieht dies unter Verwendung von wechselnden Perspektiven und Metaphern. Musterunterbrechungs-Konzepte gelangen bei wiederkehrend störenden Verhaltensweisen zur Anwendung, indem erhaltenswerte und veränderungswürdige Teile bestimmt und letztere bearbeitet werden. Bei den Symbolisierungskonzepten lädt der Kunde Alltagsgegenstände symbolisch auf, wodurch er nicht nur physisch hautnah sondern auch mental sehr effizient involviert ist. Während sich diese ersten drei Konzeptkategorien ?nur? auf einen bestimmten Teil des Verhaltens beziehen, wird als vierte Kategorie Steve de Shazers lösungsorientierte Kurzzeit-Beratung vorgestellt, mit welcher an der Gestaltung einer neuen ganzheitlichen Idealsituation für die Kundinnen gearbeitet wird. Dabei geht Shazer davon aus, dass Problem und Lösung nichts miteinander zu tun haben.
Mit vier transkribierten Coaching-Gesprächen und einer Reihe von Eigencoaching-Konzepten, die zur Anwendung kommen, wenn jemand seine Situation oder ein Anliegen ohne Coach lösen will, schließt die Autorin den Praxisteil ab.
Beratung ohne Ratschlag - wie ist das möglich? Für alle diejenigen, die auf diese Frage Antworten suchen, empfiehlt sich das Buch als ein äußerst wertvoller, anregender und gut strukturierter Prozessbegleiter. Wer sich im weiten Feld der Beratung mit dem eigenen beruflichen Rollenbild auseinandersetzt, wird durch die Autorin sorgfältig und schrittweise angeleitet, die eigene Haltung, die Glaubenssätze und den bisherigen Beratungsstil zu reflektieren. Besonders hilfreich für das Erlernen des Coachinghandwerks sind der systematische Buchaufbau mit einzelnen Schritten und die klare Abgrenzung der Prozessphasen. Die Gliederung des Fließtextes ist logisch strukturiert und wird wiederholt durch tabellarische Fragekataloge, Merksätze und Illustrationen aufgelockert. Gut nachvollziehbar veranschaulichen die eingebetteten Praxisbeispiele die Vorgehensweise des systemischen Coachings und zeigen einen wertschätzenden und engagierten Umgang mit Menschen, was herzerwärmend inspiriert. Dieses (Nach-)Denken führt nach kurzer Lesezeit zu neuen Verhaltensformen und einem andersartigen Empfinden im Inneren wie auch zu einem variantenreicheren Auftritt im Äußeren. Möglicherweise verunsichert und irritiert dieses allenfalls so ungewohnte Denken, aber im Laufe des Lese- und Lernprozesses finden sich auf viele Fragen - ganz im Sinne des systemisch-lösungsorientierten Coachings - eigene (Teil-) Antworten.

Zum Thema Coaching und Beratung ist in den letzten Jahren eine nahezu unüberschaubare Fülle von Literatur erschienen. Viele Publikationen versprechen schnellen Erfolg in Coaching-Prozessen durch die Anwendung „einfacher Techniken“, verzichten aber auf eine Auseinandersetzung mit den für das Gesamtverständnis wesentlichen theoretischen Hintergründen und den zugrundeliegenden Werthaltungen verantwortungsbewusster Coaching-Arbeit. Zudem liegen die inhaltlichen Akzente häufig explizit im Businessbereich, sodass eine Adaption für den pädagogischen Kontext nur bedingt möglich ist.
Hier hebt sich das vorliegende Werk wohltuend hervor. Das bereits mehr als 30 000 mal verkaufte Buch gilt inzwischen als anerkanntes Standardwerk, welches sich zunächst mit den handlungsleitenden Grund-lagen systemisch-konstruktivistischen Coachings befasst und dabei die theoretischen Eckpfeiler einer auf diesem Modell basierenden Coaching-Arbeit sowie deren wesentlichen Zusammenhänge leicht verständlich und logisch abklärt. Auf dieser Basis setzt sich die Verfasserin mit der für systemisches Coaching so wesentlichen ethischen Grundhaltung als Voraussetzung für eine verantwortungsvolle professionelle Coaching-Tätigkeit auseinander.
Schließlich beschreibt sie im Detail Bausteine und Handwerkszeug für den Ablauf und die Gestaltung erfolgreicher Coachings, erläutert einzelne Coaching-Konzepte für die Praxis und stellt konkrete Beispiele für Coaching-Gespräche (z.B. Führungskräfte-Coaching und Mitarbeitergespräch) vor. Das Buch endet mit Modellen zum Selbstcoaching.
Insgesamt bietet es eine klar strukturierte, umfassende und gut lesbare praxisorientierte Einführung in das Thema Coaching/Beratung aus systemisch-konstruktivistischer Sicht, ohne in eine vordergründige Rezeptologie zu verfallen und immer mit deutlichen Hinweisen auf die Notwendigkeit einer wertschätzen-den, zurückhaltenden Beraterhaltung.
Zahlreiche Tabellen und Grafiken bündeln die Informationen übersichtlich und erleichtern das schnelle Nachschlagen im Bedarfsfall.
So kann der interessierte Leser eine Fülle hilfreicher, ganz konkreter Hinweise für die eigene Beratungspraxis finden, sich aber auch über das humanistische Weltmodell informieren, das letztendlich Voraussetzung für ein gelingendes Coaching jenseits einer technokratisch-manipulativen Beratertätigkeit ist.
Schulanzeiger der Regierung von Unterfranken Nr. 3/12, online lesen, PDF


Presseartikel

Beratung ohne Ratschlag!!??
In den letzten Jahren wurde  „Beratung ohne Ratschlag“ nicht zuletzt aufgrund des Coaching-Bestsellers von Sonja Radatz zum Schlagwort für eine Coaching-Methode, in der fachliche Inputs gänzlich von maßgeschneiderten systemischen Fragestellungen abgelöst werden. Der Ansatz lebt allerdings nicht – wie manchmal vermutet wird – von den verwendeten Instrumenten und Methoden, sondern von der Denkhaltung die dahinter steht.
Die Eckpfeiler dieser Haltung beschreibt Sonja Radatz in diesem Artikel.
Beitrag als PDF
erschienen in LO Lernende Organisation No. 19 | Mai 2004


Autorenportrait

Dr. Sonja Radatz ist die Begründerin des Relationalen Ansatzes© und Eigentümerin und Geschäftsführerin des Instituts für Relationale Beratung und Weiterbildung in Wien sowie Herausgeberin der Zeitschrift LO Lernende Organisation. Die Autorin von 16 Büchern wurde 2003 mit dem Deutschen Preis für Gesellschafts- und Organisationskybernetik für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

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